Sonntag, 30. Dezember 2007

Danke, jetzt kann ich im Internet kaufen!

Diesen Fall gibt es (leider) immer wieder: Vor ein paar Tagen berate ich eine junge Frau fast eine Stunde auf einen TFT-Monitor. Ich zeige ihr in aller Ruhe verschiedene TFTs, erkläre Vor-und Nachteile aller Modelle, schließe verschiedene Monitore an, zeige Photos, Texte, etc. und biete ihr am Schluss noch einen fetten Rabatt auf den Monitor an, für den sie sich entschieden hat. Sie telefoniert mit ihrem Freund und fragt mich, ob ich ihr das Modell zum gleichen Preis eines Internetanbieters, der neben des Online-Shops auch Ladengeschäfte hat, anbieten kann. Dabei ist aber der Ladenpreis (inklusive Beratung) genauso hoch, wie bei uns. Lediglich der Online-Preis (ohne Beratung) ist 20 Euro günstiger. Diesen Preis kann ich nicht mitmachen (wie auch, bei uns bekam sie ja auch eine Stunde Beratung). Das Resultat: Sie bestellt den Monitor online. Traurig aber wahr und alltäglich bei uns.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Das ist natürlich bitter und schon eine Unverschämtheit - also ich kaufe auch gerne online, weil ich oft nicht rechtzeitig aus dem Büro komme oder einfach nicht das finde, was ich will, aber mir würde doch im Traum nicht einfallen jemand so auszunutzen :|

Anonym hat gesagt…

Das ist der Lauf der Welt und nur Gutmenschen können daran etwas finden. Der beratenden Einzelhandel kann ja, wenn er meint, dass es ohne ihn nicht geht, gerne mal zur Probe absterben. Aber es bleibt eine Tatsache. Verkauf mit Beratung geht zurück, weil Kauf mit Beratung immer weniger benötigt wird. Und wenn Produktinformationen freiwillig, unverbindlich und nur mit dem (erlaubten) Hintergedanken des erwarteten Umsatzes gegeben werden, ist nichts ehrenrühriges daran, diese Leistung auch ohne Umsatz in Anspruch zu nehmen. Wo soll man sonst die Grenze ziehen? Bei "Ich schau mich nur mal um"? Und eine Stunde... kann es sein, dass sich da jemand gerne reden hört...?